Feldvogel-Förderung im F.R.A.N.Z.-Projekt


Teilnehmende am Fachforum zur Förderung der Feldvögel in der Landwirtschaft
Bild: UMO
Hamburg/Berlin/Halle a. d. Saale, 30.08.2024
F.R.A.N.Z.-Veranstaltung

Fachforum zur Förderung von Feldvögeln in der Landwirtschaft


Im F.R.A.N.Z.-Projekt werden mehrere Naturschutzmaßnahmen entwickelt und erprobt, die insbesondere Feldvögel fördern. Hierzu zählen die „Feldvogelinsel“ oder das „Erbsenfenster“ sowie kleinere „Feldlerchenfenster“ und breite „Feldvogelstreifen im Mais“, die sich insbesondere für große Schläge eignen. Bereits seit Beginn des Projektes wird die Maßnahme „Feldvogelstreifen im Mais“ auf den Demonstrationsbetrieben umgesetzt und hat sich seither positiv auf die Erhaltung und Förderung der Feldvogelpopulationen ausgewirkt.

Anlässlich einiger Rückfragen zur Wirksamkeit dieser Maßnahme in Sachsen-Anhalt lud das Projekt am 06. Juni 2024 in Halle an der Saale die zuständigen Naturschutz- und Landwirtschaftsbehörden, Straßenbaubehörden und Landschaftspflegeverbänden sowie landwirtschaftliche Betriebe ein, um über die Ergebnisse der F.R.A.N.Z.-Maßnahmen zur Förderung von Feldvögeln zu diskutieren.

Die Projektbeteiligten vor Ort konnten den Teilnehmenden verdeutlichen, dass vermehrt Feldvögel auf den Maßnahmenflächen und in ihrer unmittelbaren Nähe gesichtet werden konnten. Die vor Ort gehaltenen Präsentationen können Sie hier herunterladen.

 

Bild: V.l.n.r. Neele Schäfer (Projektmanagerin F.R.A.N.Z.), Olaf Feuerborn (Präsident Landesbauernverband Sachsen-Anhalt), Sven Borchert (F.R.A.N.Z. Landwirt), Urban Jülich (Vorsitzender des Bauernverbands „Börde“ e.V.), Anika Bosse (Thünen-Institut für Betriebswirtschaft), Dr. Jannik Beninde (Michael Otto Institut im NABU), Dr. Jens Birger (Stiftung Kulturlandschaft Sachsen-Anhalt), Dr. Anna Bobrowski (Projektleitung F.R.A.N.Z.) (© UMO)

 

Bild: Dr. Jannik Beninde im Gespräch mit einem Teilnehmer (© UMO)

 

F.R.A.N.Z.-Maßnahmen für den Vogel des Jahres

Insbesondere Feldlerchen, Schafstelzen und Goldammer konnten durch die F.R.A.N.Z.-Maßnahmen im Projekt nachweislich gefördert werden (siehe F.R.A.N.Z.-Zwischenbilanz 2023, S. 32-35). Weniger erfolgreich wirkten sich die Maßnahmen bisher auf den Bestand des Kiebitzes aus, was jedoch auf einen überregionalen Rückgang dieser Feldvogelart zurückzuführen ist.

Kiebitze kommen in Teilen Europas und Asiens vor und brüten deutschlandweit auf offenen (Feucht-) Wiesen, Weiden, Feldern und Mooren. Aufgrund der Landschaftsveränderungen und dem damit einhergehenden Habitatverlust, sinkt die Zahl der Kiebitze seit dem 19. Jahrhundert. Inzwischen wird der Kiebitz als stark gefährdet eingeschätzt und ist damit streng geschützt. Um darauf aufmerksam zu machen, wurde der Kiebitz (Vanellus vanellus) in diesem Jahr vom NABU zum „Vogel des Jahres 2024“ gekürt.

 


Bild: Kiebitz im Sommer (© Philip Hunke) 

 

Im F.R.A.N.Z.-Projekt wird weiterhin versucht, den stark gefährdeten Kiebitz durch Maßnahmen wie die Feldvogelinsel und das damit bereitgestellte Habitat- und Nahrungsangebot zu fördern.


Fazit  

Das Dialog- und Demonstrationsprojekt F.R.A.N.Z. zeigt auf, wie der Schutz von Feldvögeln und vielen weiteren Zielarten in der Agrarlandschaft ökologisch sinnvoll und gleichzeitig praxistauglich und für den Betrieb rentabel funktionieren kann. Wissenschaftliche Ergebnisse aus 7 Jahren Projektlaufzeit finden Sie auf unserer Homepage und in der F.R.A.N.Z.-Zwischenbilanz 2023.