F.R.A.N.Z.‐Maßnahmen wirken sich insgesamt positiv auf Umweltgüter wie Wasser- und Luftqualität, Bodenfruchtbarkeit sowie Energieverbrauch aus und tragen zum Klimaschutz bei. Die Umsetzung der Maßnahmen kann jedoch auch ungünstige Auswirkungen auf einzelne Umweltgüter nach sich ziehen. Unter dem Titel „Auswirkungen biodiversitätsfördernder Maßnahmen auf andere Umweltgüter“ veröffentlicht das Thünen-Institut Ergebnisse aus der sozio-ökonomischen Begleitforschung bezüglich Agrarumweltindikatoren. Darin wird untersucht, welche Faktoren bei der Umsetzung der Maßnahmen zu berücksichtigen sind.
Die im Rahmen des F.R.A.N.Z.‐Projektes entwickelten und erprobten Maßnahmen sollen die Biodiversität erhöhen und die Auswirkungen werden anhand ausgewählter Zielarten gemessen (u.a. Feldhasen, Vögel, Amphibien, Bienen, Schmetterlinge und Wildkräuter). Bei der ökologischen Wirkung der F.R.A.N.Z.-Maßnahmen werden jedoch neben der Auswirkung auf die Zielarten und allgemeine Biodiversität auch mögliche Effekte auf andere Umweltgüter berücksichtigt. Insbesondere die Auswirkungen auf Stickstoff-Haushalt, Treibhausgasemissionen, Humusbilanz, Bodenerosion sowie die Auswirkungen von Pflanzenschutzeinsatz und Energieverbrauch werden dabei mit untersucht. In der vom Thünen-Institut nun vorgelegten Studie werden die Effekte der F.R.A.N.Z.-Maßnahmen auf die Umwelt mithilfe ausgewählter Indikatoren erfasst und bewertet.
Grundsätzlich führt die Umsetzung aller F.R.A.N.Z.-Maßnahmen zu einem reduzierten Verbrauch von Dünge‐ und Pflanzenschutzmitteln, was wiederum eine positive Wirkung auf Wasser‐ und Luftqualität, Energieverbrauch und Klimaschutz hat. Die positiven ökologischen Effekte von F.R.A.N.Z.-Maßnahmen auf Umweltgüter hängen jedoch von der Umsetzung auf den einzelnen Betrieben ab sowie von der jeweiligen Nutzung der Fläche. Die Anlage von Blühstreifen auf einer Brache oder der Anbau von Extensivgetreide kann beispielsweise aufgrund des höheren Aufwands und der intensiveren Bodenbearbeitung auch einen ungünstigen Effekt auf Bodenfruchtbarkeit und Energieverbrauch haben. Bei mehrjährigen Maßnahmen reduziert sich der Bodenbearbeitungsaufwand allerdings in den Folgejahren deutlich, so dass sie sich langfristig bodenschonend auswirken. Die meisten Maßnahmen wirken der Verdichtung und Gefährdung des Bodens durch Erosion entgegen und verbessern seine Struktur sowie die Fähigkeit Wasser zu speichern. Die nun gewonnenen Erkenntnisse sollen zu einem späteren Zeitpunkt für eine umfassende Kosten‐ Wirksamkeitsanalyse der F.R.A.N.Z.-Maßnahmen genutzt werden.
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