Das Projekt F.R.A.N.Z. verfolgt das Ziel, ökologisch wirkungsvolle biodiversitätsfördernde Maßnahmen und Konzepte zu ihrer Umsetzung zu entwickeln, zu erproben und in die Praxis zu übertragen. Die Kosten der Maßnahmen sind einer der Faktoren, die die Maßnahmenakzeptanz, ihre Umsetzbarkeit und Praxistauglichkeit beeinflussen. Insbesondere die öffentlichen Transaktionskosten (organisatorische und administrative Kosten auf Seite der Behörden) spielen eine wichtige Rolle für die Übernahme der F.R.A.N.Z.-Maßnahmen in die Agrarumweltprogramme der Länder.
Unter dem Titel „Umsetzung von F.R.A.N.Z.-Maßnahmen: Einschätzung der Transaktionskoten öffentlicher Hand“ veröffentlichen die Autor*innen Dr. Nataliya Stupak und Dr. Jürn Sanders vom Thünen-Institut für Betriebswirtschaft Ergebnisse aus der sozio-ökonomischen Forschung.
Kern der Untersuchung ist die Ermittlung der öffentlichen Transaktionskosten, die im Fall der Übertragung der F.R.A.N.Z.-Maßnahmen in die Agrarumweltprogramme der Länder und bei ihrer entsprechenden Durchführung anfallen würden. Besonderer Fokus liegt dabei auf den variablen Transaktionskosten öffentlicher Hand, welche maßnahmenspezifisch durch die Anzahl der teilnehmenden Landwirte und umgesetzten Maßnahmen bestimmt sind. Die Studie weist darauf hin, dass strenge Anforderungen an die Maßnahmenlage zu einem hohen Aufwand bei der Maßnahmenbewilligung führen. Dazu zählt beispielsweise, einen Mindestabstand zu bestimmten Landschaftselementen einzuhalten. Im Zuge der behördlichen Umsetzungskontrolle zieht ein streifenartiges Maßnahmendesign einen hohen Aufwand nach sich.
Die Ergebnisse zeigen, dass einige für die landwirtschaftlichen Betriebe besonders interessante Maßnahmen (z. B. Getreidestreifen im Mais) aus Perspektive der Förderabwicklung und Kontrolle weniger attraktiv sein könnten. Diese sich gegenüberstehenden Präferenzen bezüglich der Übertragung von F.R.A.N.Z.-Maßnahmen in die Förderprogramme könnten durch den Austausch zwischen Behörden und Betrieben zu den Erfahrungen mit den F.R.A.N.Z.-Maßnahmen aufgelöst werden.