Parlamentarischer Abend zum F.R.A.N.Z.-Projekt


v.l.n.r. Betriebsleiter Sven Borchert, Stephan Zirpel, Umweltstiftung Michael Otto, und Eberhard Hartelt, Deutscher Bauernverband, beantworten Fragen aus dem Plenum
Bild: Sven Stöbener
Berlin, 7.6.2018
Parlamentarischer Abend
Die Landwirtschaftliche Rentenbank hat am 7. Juni 2018 einen Parlamentarischen Abend zum F.R.A.N.Z.-Projekt organisiert und zahlreiche Bundestagsabgeordnete, Mitarbeiter der Ministerien und Landesvertretungen sowie Vertreter aus dem Naturschutz über die Aktivitäten und bisher umgesetzten Maßnahmen zur Förderung der Biodiversität in der Agrarlandschaft informiert. Begrüßt wurden die etwa 50 Teilnehmer von Dr. Horst Reinhard, Vorstandsprecher der Rentenbank. Michael Stübgen, Parlamentarischer Staatssekretär des BMEL, und Rudolf Ley, Unterabteilungsleiter im BMU, gaben bekannt, dass Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner und Umweltministerin Svenja Schulze die Schirmherrschaft für das Projekt fortführen werden und stellten die gute Zusammenarbeit zwischen den beiden Ministerien im Rahmen des Projektes heraus.

Nach einer kurzen Vorstellung der Projekthintergründe, -ziele und -inhalte durch Stephan Zirpel, Vorstand der Umweltstiftung Michael Otto, und Eberhard Hartelt, Umweltbeauftragter des Deutschen Bauernverbands, gab Betriebsleiter Sven Borchert vom Demonstrationsbetrieb in der Magdeburger Börde einen Einblick in die Praxis. Eindrücklich schilderte er den Teilnehmern die auf seinem Betrieb umgesetzten Biodiversitätsmaßnahmen und wie diese sich in die betrieblichen Abläufe eingliedern. So hat er auf etwa 30 ha verschiedene Maßnahmen zur Förderung der Biodiversität umgesetzt, unter anderem 350 Feldlerchenfenster, eine Feldvogelinsel und mehrere Blühstreifen. Zudem hat Landwirt Borchert zwei ca. 1.600 m² große Erbsenflächen im Winterweizen angelegt, sogenannte Erbsenfenster im Getreide. Sie dienen als Brutplätze für Feldlerchen und bieten diesen auch für die zweite und dritte Brut noch Schutz. Bei dieser Maßnahme wird auf Dünger und Pflanzenschutzmittel verzichtet. Borchert betonte insbesondere die gute Zusammenarbeit zwischen Landwirtschaft und Naturschutz. Im Rahmen des Projektes F.R.A.N.Z. erfolgt ein enger Austausch zwischen den Landwirten, den Betriebsberatern und der ökologischen Forschung seitens des Michael-Otto-Instituts im NABU, der Universität Göttingen und dem Thünen-Institut für Biodiversität.

Fragen zur Finanzierung und zum ökologischen Monitoring der umgesetzten Biodiversitätsmaßnahmen standen im Mittelpunkt der anschließenden Diskussion. Betriebsleiter Borchert merkte an, dass einige Arbeitsschritte in Zukunft nicht mehr notwendig seien, so dass Kosten eingespart werden können, die aktuell noch in die Bilanz einfließen. Seitens der Abgeordneten wurde hervorgehoben, dass eine systematische Auswertung der umgesetzten Biodiversitätsmaßnahmen gewährleistet sein muss, um die Erkenntnisse aus der Maßnahmenumsetzung in die politischen Handlungsfelder einzubringen. Dies wird im Projekt gewährleistet: Im Rahmen des ökologischen Monitorings werden die Auswirkungen auf Flora und Fauna genauestens erfasst und ausgewertet.