Mögliche Potenziale zur Regionalisierung von F.R.A.N.Z.-Maßnahmen


Hamburg/Berlin/Braunschweig, 14.09.2022
Ergebnisse aus dem F.R.A.N.Z.-Projekt

Im F.R.A.N.Z-Projekt werden 16 Maßnahmen für die biologische Vielfalt im Acker- und Grünland auf 10 Betrieben in unterschiedlichen Regionen erprobt. Damit ein möglichst hoher ökologischer Nutzen für die Biodiversität durch die Maßnahmen generiert wird, bedarf es einer über die F.R.A.N.Z.-Betriebe hinausgehenden, flächendeckenden Umsetzung geeigneter Maßnahmen. Eine Abschätzung von Potenzialen für eine solche flächendeckende Umsetzung der F.R.A.N.Z.-Maßnahmen sowie die Entwicklung von regionalen Maßnahmenbündeln bietet die aktuelle Studie Mögliche Potenziale zur Regionalisierung von F.R.A.N.Z.-Maßnahmen" von der Autorin Marion Budde-von Beust des Thünen-Instituts für Lebensverhältnisse in ländlichen Räumen.

Ziel

Unter Berücksichtigung regionaler Unterschiede bezüglich Standort- und Betriebsfaktoren wurden unterschiedliche Flächenanteile für die Förderung der biologischen Vielfalt auf Grundlage der F.R.A.N.Z.-Maßnahmen skizziert.

 

Material und Methode

Für die Analyse wurde zunächst ein technisches Flächenpotenzial für F.R.A.N.Z.-Maßnahmen in ausgewählten Bundesländern und Landkreisen ermittelt. Anhand eines eigens entwickelten Prüfschemas werden unterschiedliche Einflussgrößen wie Schutzgebietskulissen, Bodengüte, Erosion, Ökolandbau sowie unterschiedliche Betriebscharakteristika (Schlaggrößen, Großvieheinheiten, Betriebstypen) betrachtet und tiefergehend analysiert. Die Einflussgrößen wirken unterschiedlich limitierend auf die einzelnen F.R.A.N.Z.-Maßnahmen.

 

Ergebnisse und Fazit

Es zeigt sich, dass die 16 F.R.A.N.Z.-Maßnahmen grundsätzlich in ganz Deutschland umsetzbar sind. Einzelne Maßnahmen weisen jedoch deutlich regionale Schwerpunkte auf. So ergibt sich z. B. in Regionen mit geringer Bodengüte (< 40 Bodenpunkte) für die Maßnahme „Extensivgetreide“ ein besonders hohes Flächenpotenzial. In Regionen mit rückläufiger Viehhaltung tun sich z. B. wiederum Flächenpotenziale für Grünlandmaßnahmen wie der „Grünlandextensivierung“ und „Altgrasstreifen“ auf. Es ist zu beachten, dass die Potenzialflächenabschätzung den Bundesländern eine Orientierung für mögliche Potentialflächen mit Maßnahmen aus dem F.R.A.N.Z.-Projekt geben kann. Die Abschätzung anhand der Daten aus der Agrarstatistik mit eingeschränkter Regionalität führt allerdings zu einer Überschätzung der Maßnahmenflächen.