Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz, Frau Sabine Riewenherm, stellte F.R.A.N.Z. vor.
Bild: UMO
Am 14.01.2025 fand der BMUV-Agrarkongress in Berlin statt. Der Kongress stand in diesem Jahr unter dem Motto „Vielfalt auf Acker und Weide – Landwirtschaft und Naturschutz im Dialog“ stand. Er bot eine Plattform zur Diskussion über die essenzielle Rolle der Biodiversität für die landwirtschaftliche Praxis und die Ernährungssicherheit. Natürlich war auch das F.R.A.N.Z.-Projekt vor Ort und bot Vertreter*innen aus Landwirtschaft, Naturschutz, Politik und Gesellschaft die Möglichkeit in den Dialog zu treten. Durch die Netzwerkecke und vielfältigen Programmpunkte des Kongresses wurden weitere erfolgreiche Partnerschaften zwischen Landwirtschaft und Naturschutz hervorgehoben. Ein weiterer Fokus lag auf den erforderlichen politischen Rahmenbedingungen für eine effektive Zusammenarbeit und eine Umkehr des Biodiversitätsverlustes.
Sabine Riewenherm, Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz, hob in ihrem Eingangsstatement das F.R.A.N.Z.-Projekt als fortschrittlichen, innovativen Ansatz hervor, um mehr Biodiversität in die genutzte Fläche zu bringen und stellte bisherige Ergebnisse des Projektes vor. Zum Beispiel führt das „Feldlerchenfenster“ zu einem 15-prozentigen Anstieg der Feldlerchendichte, während nur 0,4 Prozent der Feldfläche für die Anlage nötig sind. Sie betonte weiterhin: „Eine enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit aller beteiligten Akteure aus Landwirtschaft und Naturschutz ist entscheidend, um eine schlanke und gleichzeitig effektive Agrarumweltförderung zu ermöglichen. Nur so können wir unsere Biodiversitäts- und Nachhaltigkeitsziele erreichen.“
Am Nachmittag freuten wir uns besonders, dass auch Jürgen Maurer, engagierter F.R.A.N.Z.-Landwirt und Vizepräsident des Landesbauernverbands in Baden-Württemberg als Vertreter des "Dialognetzwerks zukunftsfähige Landwirtschaft" die interaktive Podiumsdiskussion zum Thema "Wie kann die Trendumkehr geschafft werden" mit der Sicht aus der Praxis bereicherte. Durch seine jahrelange Erfahrung mit der Umsetzung verschiedener Naturschutzmaßnahmen, sieht er Biodiversität als Fruchtfolgeglied auf seinem Betrieb. Gleichwohl sei die Erhaltung und Förderung von Biodiversität eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die alle betrifft.
F.R.A.N.Z.-Landwirt Jürgen Maurer auf dem Podium des BMUV-Agrarkongresses 2025. Bild: UMO
Das F.R.A.N.Z.-Projekt befindet sich im 9. Jahr und setzt aktuell auf ca. 213 ha Naturschutzmaßnahmen um. „Das F.R.A.N.Z.-Projekt ist ein herausragendes Beispiel dafür, wie eine enge Zusammenarbeit zwischen Landwirtschaft und Naturschutz konkrete und praxisnahe Lösungen für den Erhalt der Biodiversität schaffen kann. Als Rentenbank unterstützen wir dieses wegweisende Projekt, weil es zugleich ökologische, gesellschaftliche und wirtschaftliche Impulse für eine zukunftsfähige Landwirtschaft setzt“, so Nikola Steinbock, Sprecherin des Vorstands der Rentenbank.
Passend zum Thema des BMUV-Agrarkongresses basiert das Demonstrationsprojekt auf dem Grundprinzip „Dialog auf Augenhöhe“. Die unterschiedlichen Projektakteure aus Praxis, Naturschutz, Beratung und Forschung suchen gemeinsam nach Lösungen, um die Artenvielfalt zu erhalten. Im Rahmen der dritten Projektphase (2023 bis 2025) befasst sich das Projekt inhaltlich mit einem betriebsindividuellen Ansatz, Flexibilisierungsmöglichkeiten bei der Maßnahmenausgestaltung und deren Erfolgskontrolle, Formalisierung der Maßnahmenplanungsprozesse, Folgekosten sowie Hemmnisse bei der Umsetzung.
Um die Übertragung in die Breite zu erreichen, trägt das Projekt aktiv Impulse an die politischen Entscheidungsträger heran. Hierbei geht es vor allem um die Ausgestaltung der 2. Säule Maßnahmen.
Nicht nur inhaltlich arbeiten die Landwirtschaft und der Naturschutz zusammen, auch fördertechnisch sind beide Seiten in das Projekt eingebunden. Das Projekt wird ressortübergreifend unterstützt. Die Förderung erfolgt mit Mitteln der Landwirtschaftlichen Rentenbank, mit besonderer Unterstützung des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft sowie durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz.
Die F.R.A.N.Z.-Projektleitung (v.l.n.r.) Dr. Anna Bobrowski vom Deutschen Bauernverband sowie Neele Schäfer und Sophie Wolters von der Umweltstiftung Michael Otto. Bild: UMO