F.R.A.N.Z.-Landwirt erklärt Naturschutzmaßnahme Feldvogelstreifen auf Maisflächen


Hamburg/Berlin/Oschersleben, 22.11.2022
Videoreihe #FRANZmaßnahme

„Wir sehen ja was in diesen Streifen im Frühjahr los ist, wie gut die angenommen werden von allen beschriebenen Tieren. Das ist wirklich eine sinnhafte Maßnahme.“ F.R.A.N.Z.-Landwirt Sven Borchert aus Sachsen-Anhalt erklärt im Video die Anlage von Feldvogelstreifen auf Maisflächen.

Der Feldvogelstreifen auf Maisflächen ist eine von 16 Naturschutzmaßnahmen, die das F.R.A.N.Z.-Projekt auf 10 deutschlandweit verteilten Demonstrationsbetrieben auf ihre ökologische Wirksamkeit, Praxistauglichkeit und wirtschaftliche Tragfähigkeit hin entwickelt und erprobt. Mit der Maßnahme wird ein Lebensraum für typische wildlebende Tier- und Pflanzenarten der Agrarlandschaft geschaffen. Der Feldvogelstreifen dient vor allem der Schaffung von Brutplätzen für Feldvögel, wie der Feldlerche und der Grau- und Goldammer. Aber auch dem Feldhasen bietet die Fläche einen Rückzugsort. Da der Feldvogelstreifen schon im zeitigen Frühjahr, vor der Aussaat des Maises, angelegt wird, haben die Tiere bereits einen Rückzugsort mit Deckung und Nahrungsfläche, wenn die umliegenden Ackerflächen noch „schwarz“ (ohne Vegetation) sind. Welche Auswirkungen die Maßnahme auf die Tierwelt hat, berichtet Betriebsleiter Sven Borchert: „Wir finden hier das Sieben- bis Achtfache an Tieren wieder im Verhältnis zum sonstigen Schlag. Der große Vorteil ist, dass die Tiere von Anfang an schnell Deckung haben und damit geschützt sind vor Raubtieren.“

Der Feldvogelstreifen wird einjährig in Maisschlägen angelegt. Dabei sollte der Streifen sich außerhalb des Vorgewendes befinden und eine Mindestbreite von 12 Metern aufweisen. „Diesen Feldvogelstreifen – egal in welcher Art – kann man nahezu an jedem Standort anlegen“, erklärt Sven Borchert. Außerdem ist zu beachten, dass er mindestens 50 m entfernt von Straßen, Wegen und Gehölzen angelegt werden sollte, um potentielle Gefahren zu vermeiden.

Es gibt drei Varianten für die Anlage des Feldvogelstreifens: Eine Möglichkeit ist die selbstbegrünte Brache, also einen Streifen im Maisschlag bei der Bodenbearbeitung/Aussaat auszusparen und diesen der Selbstbegrünung zu überlassen. Als zweite Variante kann auf dem Streifen extensives Getreide angebaut werden, wie F.R.A.N.Z.-Landwirt Sven Borchert es auf seinem Betrieb macht. Hierfür wird Sommer- oder Wintergetreide mit halber Saatstärke ausgesät. Außerdem ist es möglich, auf dem Streifen andere Sommerkulturen anzubauen. Dafür werden Sommerungen wie Leindotter oder Erbse angebaut. Alle drei Varianten haben gemeinsam, dass die vorgezogene Bodenbearbeitung der Maisfläche auf dem Feldvogelstreifen in der Regel bis zum 31.3. erfolgen sollte. Die Ernte oder der Umbruch der Fläche ist ab dem 31.7. möglich. Auf den Einsatz von Düngung und Pflanzenschutzmittel wird verzichtet.

Unter dem Motto „Von Landwirten für Landwirte“ zeigen F.R.A.N.Z.-Landwirte wie eine konkrete Naturschutzmaßnahme umgesetzt wird. Mit der Videoreihe #FRANZmaßnahme motivieren F.R.A.N.Z.-Landwirte andere landwirtschaftliche Betriebe zur Nachahmung von Naturschutzmaßnahmen.

Hier geht’s zum Video.

Begleitende Informationen zur Anlage des Feldvogelstreifens im Mais finden Sie auch in unserer Maßnahmenbeschreibung.