F.R.A.N.Z.-Landwirt erklärt Naturschutzmaßnahme Extensivgetreide mit blühender Untersaat


Hamburg/Berlin/Frechen, 16.12.2022
Videoreihe #FRANZmaßnahme

„Wenn die Etablierung der Untersaat gut klappt, ist die Maßnahme extrem pflegeleicht und man hat nach Aussaat der Untersaat keinen weiteren Schritt, außer zu ernten.“ F.R.A.N.Z.-Landwirt Gernot Lindemann-Berk aus der Kölner Bucht erklärt im Video die Anlage von Extensivgetreide in Kombination mit blühender Untersaat.

Das Extensivgetreide mit blühender Untersaat ist eine von 16 Naturschutzmaßnahmen, die das F.R.A.N.Z.-Projekt auf 10 deutschlandweit verteilten Demonstrationsbetrieben auf ihre Praxistauglichkeit und wirtschaftliche Tragfähigkeit hin entwickelt und erprobt.

Mit der Maßnahme wird ein Lebensraum für typische wildlebende Tier- und Pflanzenarten der Agrarlandschaft geschaffen. Die Ackerfläche wird dabei nicht mit Dünge- oder Pflanzenschutzmitteln behandelt. Der doppelte Saatreihenabstand und eine reduzierte Saatstärke von 50 % Reihe bietet zusammen mit der Untersaat einen Rückzugsort und Nahrungshabitat für verschiedene Tierarten wie Amphibien, der Feldlerche und zahlreichen Insektenarten.

Neben der Biodiversitätsförderung erläutert Gernot Lindemann-Berk auch die ackerbaulichen Vorteile der Maßnahme: „Ein weiterer Aspekt ist natürlich, dass die Bodenfruchtbarkeit steigt, weil ich durch die verschiedenen Kleesorten in der Untersaat eine extreme Durchwurzelung meines Bodens erreiche.“ Die Stickstoffanreicherung durch die Leguminosen wirkt sich positiv auf die Folgekultur des jeweiligen Standorts aus und kann zu einer wirtschaftlichen Ersparnis für den Landwirt führen.  

Für die Aussaat des Extensivgetreides kann sowohl Sommer- als auch Wintergetreide verwendet werden. F.R.A.N.Z.-Landwirt Gernot Lindemann-Berk probierte 2021 zum ersten Mal Wintergetreide aus, nachdem er die Jahre zuvor stets Sommergetreide für die Maßnahme genutzt hat. Mit den Ergebnissen ist er sehr zufrieden. Das Getreide wird mit doppeltem Reihenabstand und halber Saatstärke ausgesät. Das Extensivgetreide mit blühender Untersaat kann als ganze Fläche oder als Teilfläche angelegt werden. Die Mindestbreite der genutzten Fläche beträgt 15 Meter. Um die Bewirtschaftung so gering wie möglich zu halten, sollte eine eventuelle mechanische Unkrautregulierung bis zum 20.3. oder vor Aussaat der Untersaat erfolgen. Die Getreideernte kann ab dem 1.7. erfolgen, der Umbruch der Fläche ist ab dem 31.8. möglich. Nach der Getreideernte kann der Untersaat-Aufwuchs z.B. als Futter, zur Gründüngung oder als Biogassubstrat genutzt werden.

Unter dem Motto „Von Landwirten für Landwirte“ zeigen F.R.A.N.Z.-Landwirte wie eine konkrete Naturschutzmaßnahme umgesetzt wird. Mit der Videoreihe #FRANZmaßnahme motivieren F.R.A.N.Z.-Landwirte andere landwirtschaftliche Betriebe zur Nachahmung von Naturschutzmaßnahmen.

Hier geht’s zum Video.

Begleitende Informationen zur Anlage von Sommergetreide mit blühender Untersaat finden Sie in unserer Maßnahmenbeschreibung.