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Liebe Leserin, lieber Leser,
heute ist Weltbienentag und der Welttag der Biodiversität am 22. Mai steht kurz bevor. Der Zusammenhang ist klar erkennbar: Honig- und Wildbienen sind unverzichtbarer Bestandteil der biologischen Vielfalt und tragen maßgeblich zur Bestäubung unserer Kultur- und Wildpflanzen bei. Traditionell ist der Weltbienentag ein Tag zu Ehren der Honigbiene. Was oftmals vergessen wird: bei uns gibt es fast 600 Wildbienenarten, die Hälfte davon ist vom Aussterben bedroht.
Wir nehmen diese beiden Tage zum Anlass, um auf die Bedeutung der Bestäuberinsekten für den Erhalt und Schutz der Biodiversität aufmerksam zu machen und Ihnen eine aktuelle Publikation zum Thema aus dem F.R.A.N.Z.-Projekt vorzustellen. Im Interview mit der Hauptautorin Franziska Baden-Böhm vom Thünen-Institut für Biodiversität erfahren Sie u. a., wie die räumliche Verteilung von Blühstreifen in der Landschaft und die Blühmischung beschaffen sein sollte, um größtmögliche positive Effekte als Nahrungsressource und Nisthabitat für Honig- und Wildbienen zu erzielen.
Im F.R.A.N.Z.-Projekt fördern wir Bestäuber und weitere Insekten mit vielfältigen Maßnahmen, wie mehrjährige Blühstreifen, Extensivgetreide mit blühender Untersaat, Brache, Blühendes Vorgewende und Insektenwall. Aktuell werden insgesamt 220 ha insektenfördernde Maßnahmen auf den Demonstrationsbetrieben umgesetzt.
Damit geeignete Biodiversitätsmaßnahmen von möglichst vielen Betrieben umgesetzt werden, ist es notwendig, dass diese die Rentabilität der Produktion nicht nennenswert beeinträchtigen. Um die Auswirkungen des Biodiversitätsschutzes auf die Wirtschaftlichkeit näher beleuchten zu können, werden die einzelnen Kosten seit Projektbeginn 2017 für jeden Betrieb erhoben. Ein aktueller Bericht des Thünen-Instituts für Betriebswirtschaft gibt einen Überblick über die Maßnahmenkosten der zehn Demonstrationsbetriebe über einen Zeitraum von 4 Jahren.
Nicht nur die Kosten, sondern auch die ordnungs- und förderrechtlichen Rahmenbedingungen müssen stimmen, um Landwirtinnen und Landwirte für Biodiversitätsmaßnahmen zu gewinnen. Eine Online-Umfrage des Thünen-Instituts für Lebensverhältnisse in ländlichen Räumen zur Umsetzung von biodiversitätsfördernden Maßnahmen soll weitere Erkenntnisse liefern, die in die Ausgestaltung von Förderprogrammen und Beratungsangeboten fließen sollen. Hierfür suchen wir Landwirtinnen und Landwirte zur Teilnahme an einer Umfrage. Der Link darf gerne geteilt werden.
Erfreulich ist, dass in diesem Jahr wieder mehr Messen und Fachtagungen in Präsenz stattfinden können. Dementsprechend wird das F.R.A.N.Z.-Projekt u. a. auf den diesjährigen DLG-Feldtagen in Kirschgartshausen und auf dem Deutschen Naturschutztag in Hannover präsent sein. Ebenso möchten wir hiermit ein Save the date ankündigen: zum Abschluss der zweiten Projektphase präsentiert das Projekt im Rahmen eines F.R.A.N.Z. Symposiums am 29. November 2022 in Berlin und per Livestream weitere Ergebnisse. Bitte merken Sie sich bereits heute den Termin vor.
Vielen Dank und viel Spaß beim Lesen wünschen Sibylle Duncker & Dr. Anna Bobrowski
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